Presse
Meierskappel:
«Strauss» -Küchenchef mit Silbermedaille ausgezeichnet
Zeitungsbericht
Neue Luzerner Zeitung im November 2000
Wenn
aus Kochen Kunst wird
Dominik
Dischner räumt reihenweise Preise ab: Am Salon Culinaire Mondial gewann der «Strauss»-Küchenchef
die Silbermedaille. Bald geht er eigene Wege.
RUEDI BERCHTOLD
Spitzenköche müssen nicht zwangsläufig in mondänen
Fünfsterne-Häusern oder exklusiven Gourmet-Tempeln hinter dem Kochherd stehen.
Zuweilen sind die Meister des Fachs auch in «gewöhnlichen» Landgasthöfen
anzutreffen. Zum Beispiel im einzigen Gasthaus von Meierskappel, dem «Strauss».
Hier wirkt derzeit der 25-jährige Küchenchef Dominik Dischner, der trotz seines
noch jugendlichen Alters bereits seit Jahren der Gilde hochdekorierter
Kochkünstler angehört. Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen
zieren den Palmarès des kreativen Küchenchefs. Zieren mehr nicht: «Mit
Medaillen sind nicht irgendwelche Geldsummen verbunden», sagt Dischner, dafür
werde auch der olympische Grundgedanke höher gewichtet als bei anderen
Wettkämpfen: «Mitmachen kommt vor dem Rang, dabei sein ist alles.» Schön
dennoch, wenns wie bei Dischner regelmässig zu Spitzenpiatzierungen reicht.
Nach der Kochlehre im Hotel Basel in Basel arbeitete der Jungkoch vor seiner
Zeit in Meierskappel als Demi- Chef de Partie im Parkhotel am Rhein in
Rheinfelden, neun Monate als Chef de Partie im Restaurant Bauernhof in Baar
sowie zwei Jahre als Küchenchef der Lego Produktions AG, Baar.
Raffinierte Kreationen
Neben
seinem ersten Rang als Koch mit Auszeichnung der Châine des Röfisseurs holte
Dischner unter anderem drei Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille an
den Weltmeisterschaften in Luxemburg 1998, sechs goldene an der Luzerner Zagg
98 sowie den vierten Rang beim Kochwettbewerb «Koch des Jahres 99». Seinen
jüngsten Erfolg in einer noch jungen Karriere landete der «Strauss»-Koch im
November mit der Silbermedaille am Salon Culinaire Mondial der Internationalen
Gastgewerbe-und Hotel-Ausstellung (Igeho) in Basel. Bei starker nationaler und
internationaler Konkurrenz konnten Dischners Kreationen die Jury (ehemalige
Nationalmannschaftsmitglieder) überzeugen.
Das Auge isst mit
Über
100 Stunden investierte der Kochkünstler, der auch in seiner Freizeit viel tüftelt
und fachsimpelt, von der Idee bis zum fertigen Produkt. Alleine die
Vorbereitung der Schaustücke dauerte mehr als drei Tage. Davon zwölf Stunden
härteste Arbeit in der Nacht vor dem Wettbewerb. Unter tatkräftiger Mithilfe
von «Strauss»-Wirt Ruedi Stöckli konnten frühmorgens um fünf Uhr die
einzigartig dekorierten Platten nach Basel transportiert werden. Neben viel
Zeit wurden für die Rohprodukte der Wettbewerbsgerichte rund 1000 Franken
investiert. «Entscheidend» ist, neue, noch nie dagewesene Ideen zu kreieren und
für das Auge möglichst attraktiv zu präsentieren. Harmonische Farbkombination
sind ebenso wichtig wie das Dekor und die Verwendung von einfachen
Materialien», meint Dominik Dischner.
Kostprobe gefällig? Bitte: Die in Basel präsentierte Schauplatte: «Wild und
doch ausgewogen» umfasste eine Wildhuhn-Pilzterrine mit Reh als Einlage und
Bündner Gemstrockenfleisch, Gerstenroulade und Wildschweinschinkli. Dazu gabs
Kräuterquark-Kürbisschnitte, Parmesanchips mit Papaya und gefülltes Wachtelei,
geschmacklich verfeinert mit Hagebutten-Vinaigrette und Bitterorangensauce.
Dischner’s Wunsch
eigenes Restaurant
An
der einzigartigen Kreativität Dischners durften
sich die «Strauss»-Gäste während über einem Jahr erfreuen.
Selbst aus einfachsten Gerichten zauberte der «Starkoch» etwas Besonderes für
Auge und Gaumen. Im Jahr 2001 erfüllte sich Dominik Dischner’s Wunsch vom
eigenen Restaurant in Obwalden. Leider ist er dort nicht mehr anzutreffen, weil
er inzwischen nach Zürich wechselte.